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Aurelia die ungenutzte Chance für Zell

Im Februar 2012 hat die St. Aurelia GmbH, Zell alle Gemeinderäte zur Vorstellung eines Planes zur Erweiterung des Pflegeheimes eingeladen.

 

Ziel der Erweiterung war es, Aurelia zukunftsfähig zu machen, da bezüglich der Zimmerbelegung und Größen neue Vorschriften gelten werden  und eine wirtschaftlich vertretbare Fortführung ein größeres Volumen erforderte. Gleichzeitig wollte man Senioren, die an Demenz leiden, nach neuesten Erkenntnissen genügend Freiraum zur Verfügung stellen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass man Demenzkranken genügend Freiraum schaffen muss, damit sie sich wohlfühlen und damit nicht ständig Fluchtgedanken haben.

 

Derartige Projekte sind bereits in den Niederlanden mit Erfolg in Betrieb und auch in Deutschland werden bis 2015 die ersten Einrichtungen fertig sein.

 

Nun sollte eine Gemeinde doch eigentlich froh sein, wenn derart weitsichtige Unternehmer ein solches Projekt im Alleingang stemmen wollen. Gemeinderat und Verwaltung sollten einem derartigen Projekt jedwede Unterstützung  zukommen  lassen.

 

Nicht so in Zell: Die Vorstellung besuchten nicht einmal die Hälfte der Gemeinderäte. Bürgermeisterin Feuerbach blieb der Veranstaltung auch fern. Auf die Bitte von Gemeinderat Schmitt, doch jemanden aus der Bauverwaltung zu dieser Veranstaltung zu schicken, an den man auch Fragen stellen könne, war die Antwort der Bürgermeisterin: „die Einladung von St. Aurelia ging nur an den Gemeinderat. Ich sehe keine Veranlassung, einen Mitarbeiter aus der Verwaltung hinzuschicken“

 

Die Veranstaltung war  sehr informativ und man hatte den Eindruck, dass trotz der Schwierigkeiten der Abstandsflächen und der eventuellen Flachbauten die Angelegenheit von den anwesenden Gemeinderäten positiv beurteilt wird.

 

In der Sitzung vom 28.02.2012 war die Angelegenheit TOP im Gemeinderat. Allerdings wurde das Projekt nicht durch den Architekten vorgestellt, obwohl dies eigentlich üblich ist. Ein Gemeinderat, der in der Veranstaltung von Aurelia war, erklärte sich als nicht informiert und stellte den Antrag, den TOP nicht zu diskutieren, da er sich nicht genügend informiert fühlte. Der Antrag fand die Mehrheit des Gremiums. Weitere ernste Lösungsvorschläge wurden von der Verwaltung nicht vorgeschlagen. Lediglich Frau Feuerbach verklagte im Namen der Gemeinde Zell den Bauwerber auf Unterlassung, jedoch ohne den Gemeinderat zu fragen. Darum wurde dann der Mantel des Schweigens gehängt. Tatsache ist, dass der Bauwerber die Unterlassungserklärung nie unterschrieben hat und auch keine Kosten hatte. Wer die Rechnung der beuftragten Kanzlei von Frau Feuerbach bezahlt hat, wurde öffentlich nie bekannt gemacht.

 

Worum geht es?

 

1. Es geht darum, dass die Abstandsflächen nicht gewahrt werden können, da aus irgendwelchen Gründen nach dem Bau von Aurelia in seiner jetzigen Form um den Baukörper von Aurelia gezogen wurden. Derartige Abstandsflächen zu verändern ist gängige Praxis in allen Gemeinden und auch in Zell wurden in der Vergangenheit immer wieder Befreiungen erteilt. Der Abstand zum nächsten Gebäude, das auf der Grenze steht, hätte immer noch 5 mtr. betragen.

2. Drei Nachbarn verweigerten die Unterschrift (wobei die restlichen unterschrieben haben)

Warum dies nicht geschieht, soll hier nicht erörtert werden. Eine Güterabwägung hätte sicher ergeben, dass die dem Gemeinwohl dienenden Beweggründe des Bauwerbers schwere wiegen als die Gründe der Unterschriftsverweigerung.

3. Durch Dipl. Ing. Hans Christof Haas (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) wurde am 17.2.2012 gefordert die Anbauten mit Satteldächern zu versehen. Der Bauwerber hat daraufhin seinen Plan dementsprechend überarbeitet.

 

Wie konsequent Gemeinderat und Behörden Satteldächer vorschreiben, dazu ein Gebäude in unmittelbarer Nähe von Aurelia im Altort am Friedhof. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und soll bewusst auch nicht kommentiert werden. Im Vergleich dazu der Entwurf von Aurelia, wobei vorgesehen war, das Dach zu begrünen.

 

 

Die orange eingefärbten Gebäude sind die ursprünglich neu geplanten Gebäude. Bei dem Gebäude mit braun eingefärbtem Flachdach handelt es sich um den bereits bestehenden Kindergarten.

 

 

Planungsentwürfe mit freundlicher Genehmigung von archicult GmbH, Würzburg und Aurelia GmbH, Zell

 

Bei den letzten beiden Entwürfen handelt es sich um die Variation mit Satteldach. Sehr gut erkennbar ist, dass von einer Bedrängung der Nachbarn keine Rede sein kann, es wurden in Zell schon wiederholt wesentlich geringere Abstände für gut befunden. Weiterhin sei bemerkt, dass es sich bei einem Gebäude um Grenzbebauung handelt, die in der Vergangenheit genehmigt wurde.

 

Zu bemerken ist auch, dass durch diese Planung ein wirklich angenehmer und barrierefreier Zugang zum Main für die Bewohner des Seniorenheimes entstehen würde. Diesen könnten auch die Zeller Bürger benutzen. Wenn die Gemeinde Zell sich etwas bewegen würde, entstünde vom Rathaus bis zur Mainuferstraße ein durchgehender Weg für alle Zeller Bürger abseits der Hauptstraße.

 

 

Die Aufgabe für den neuen Gemeinderat mit Bürgermeister/in:

 

Schnellstmöglich Kontakte zum Bauwerber und den Nachbarn aufnehmen aufnehmen und Lösungen suchen. Eine dringende Aufgabe, denn auch in Zell gibt es leider immer mehr Demenzkranke.


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